Die Video-Bewerbung

Die Bewerbung per Video ist sicherlich eine außergewöhnliche Art sich bei einem Arbeitgeber vorzustellen. Aber, die Videobewerbung ersetzt nicht die „normale“ Bewerbungsunterlage – kann diese aber sinnvoll ergänzen.

Es muss Ihnen allerdings klar sein, dass die Erstellung eines Bewerbervideos sehr umfangreich ist und eine gute Vorbereitung bedarf. In Zeiten von Smartphone und Tablet lassen sich solche Videos mit wenig technischem Aufwand selber produzieren und am PC mit einem Programm zur Videobearbeitung erstellen. Hier ist es ratsam, sich Hilfe von Freunden, Bekannten und/oder der Familie zu holen. Selber als Kameramann/-frau zu fungieren und gleichzeitig Hauptdarsteller im eigenen Film zu sein kann schon eine Herausforderung darstellen.
Trauen Sie sich den „Dreh“ nicht selber zu, so besteht natürlich die Möglichkeit sich professionelle Hilfe zu holen. Da der Aufwand für eine solche Produktion nicht unerheblich ist, kommen hier schon mal mehrere hundert Euro an Kosten zusammen. Aufgrund der Erfahrungen und der technischen Möglichkeiten der Profis wird sich das Ergebnis aber sehen lassen können – und darauf kommt es schlussendlich an!

Die Vorbereitung

Egal ob das Video selber produziert oder der Fachmann herangezogen wird, die erste und wichtigste Frage ist:
Für welchen Arbeitgeber soll das Video erstellt werden? Oder soll dies sozusagen als Initiativ-Bewerbung, für mehrere Arbeitgeber produziert werden?

Erstellen Sie das Video für einen bestimmten Arbeitgeber, so können Sie diesen im Video direkt ansprechen. Soll es ein allgemeines Video werden, so müssen Sie die Inhalte selbstverständlich allgemein halten.
Den Arbeitgeber direkt anzusprechen hat natürlich den Vorteil der Exklusivität. Unter dem Motto: Den Aufwand habe ich allein für das Unternehmen YX erbracht. Auf der anderen Seite geht es in einem solchen Video darum, seine Kreativität und Persönlichkeit etc. vorzustellen. Dies geling natürlich auch mit einem Video, das nicht auf einen bestimmten Arbeitgeber zugeschnitten ist.

Die Vorstellung

Damit der Arbeitgeber weiß mit wem er es zu tun hat, gehört an den Anfang des Videos die Vorstellung Ihrer Person.
Sagen Sie dem Zuschauer, wer Sie sind und warum er sich das Video anschauen soll!

Die Botschaft

Natürlich braucht das Video eine Geschichte. Was möchten Sie dem Arbeitgeber mitteilen? Überlege Sie sich, warum Sie für das Unternehmen arbeiten oder ein duales Studium absolvieren möchten. Welche Erfahrungen bringen Sie mit und mit welchen Stärken können Sie das Team unterstützen. Weiterhin können berufliche oder schulische Herausforderungen angesprochen werden.

Die Botschaft muss zum angestrebten Job passen. In der Kürze liegt die Würze, so ein altes Sprichwort. Daher empfehlen wir, das Video sollte nicht länger als 60 – 90 Sekunden sein.

Frei sprechen

Überlegen Sie vorher, was Sie sagen möchten und machen sich Notizen. Der Text soll nicht aufgesagt oder abgelesen rüberkommen. Hier ist ein wenig Übung gefragt.
Da Sie die Einstellungen wiederholen können, ist es nicht schlimm, wenn es beim 1. Versuch nicht perfekt ist.

Tonqualität

Sie müssen beim Abspielen des Videos gut zu verstehen sein. Daher ist die Tonqualität sehr wichtig. Hier kommen Smartphone und Tablet ggf. an ihre Grenzen bzw. Sie werden ein externes Mikrofon brauchen.
Sprechen Sie nicht zu schnell, und auch nicht zu langsam. Auch das werden Sie sicherlich üben müssen.

Kleidung

Wählen Sie ein Outfit, das zum Job passt. Wie bei jedem guten Film, können Sie das Outfit verändern und wechseln.
Kleiden Sie sich ggf. so wie Sie zum Bewerbungsgespräch gehen würden. Dann sind Sie auf alle Fälle auf der sicheren Seite.
Für ein Bewerber-Video im Fitnessbereich ist Sportkleidung auch angebracht. Wer sich als Fitnesstrainer bewirbt, der darf auch wie einer aussehen.

Hintergrund

Der Hintergrund kann durchaus kreativ sein und das Video kann draußen und/oder in geschlossenen Räumen gedreht werden. Wichtig ist aber, dass im Hintergrund keine störenden Dinge zu sehen sind, die vom eigentlichen Geschehen ablenken.
Im Hintergrund sollten möglichst wenig bis keine Geräusche zu hören sein. Diese stören ebenfalls nur.

Perspektiven

Nur frontal zu filmen wirkt auf Dauer monoton. Verschiedene Ansichten mit verschiedenen Perspektiven wirken dynamisch. Probieren Sie ein bisschen was aus, filmen Sie z.B. schräg von der Seite, der Blick bleibt aber geradeaus.
Eine Vielfalt von Perspektiven hilft auch, die Bewerbung in verschiedene Abschnitte zu unterteilen oder Aussagen zu unterstreichen. Hier ist es wichtig, in 60-90 Sekunden die richtige Mischung zu finden, ohne dass es hektisch wirkt.

Die Zoom-Funktion wir oft verwendet, um Spannung zu erzeugen. Es besteht aber die Gefahr, dass die Sequenz unruhig und nervös wirkt.

Übermittlung

Das Video kann der Bewerbungsmappe (per Post) als DVD oder Speicherstick beigefügt werden. Sie können es aber auch auf einer Homepage hinterlegen und den passenden Link bei einer Bewerbung per E-Mail mitschicken.

Fazit

Sich per Video zu bewerben bietet eine gute Chance, die eigene Persönlichkeit herauszustellen. Besonders wirksam ist sie bei Berufen mit viel Kundenkontakt und wo Teamwork gefordert ist, z. B. im Sport- und Fitnessbereich, im Vertrieb sowie in der Kundenberatung!